Notfall
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Ein heller, offener Eingangsbereich, freundliche Zimmer mit grossen Fenstern und beeindruckender Aussicht und bunte Fussböden: Die Bettenstationen der Chirurgie, Orthopädie, Innerer Medizin sowie Gynäkologie und Geburtshilfe mit insgesamt 67 Patientenzimmer sind im Neubau verortet. Auch der Operationstrakt mit fünf OP-Sälen (später kam ein weiterer OP-Saal dazu) und die Tagesklinik sowie die Gebärabteilung wurden in den Neubau verlegt, ebenso die Küche und das Restaurant. Das neue Spital wirkt durch die grossen Fenster und hellen Räume hell und gross, doch der Eindruck täuscht:. «Der Neubau ist ein 1:1-Ersatz des alten Spitals», betont Bauprojektleiterin Daniela Mahr.
Seit dem Planungsbeginn im Jahr 2004 gab es diverse Herausforderungen: Beispielsweise die Immobilienübertragung Anfang 2017, mit der die Verantwortung für den Neubau vom Hochbauamt des Kantons St.Gallen an die SR RWS überging. Zudem haben sich während der Bauzeit entscheidende Vorschriften geändert, etwa im Brandschutz. Und auch der medizinische Fortschritt hat vor dem Projekt nicht haltgemacht. «In den letzten Jahren hat sich der Trend von stationären zu ambulanten Eingriffen massiv verstärkt. Das hatte entscheidende Auswirkungen auf die Planung», erklärt René Berli, Leiter Technik Medizintechnik Bau.
Eine der grössten Herausforderungen war wohl der laufende Betrieb, der direkt neben der Baustelle im Altbau sichergestellt werden musste. «Wir haben in jeder Bauphase viele Schnittstellen zum Bestand», erklärt Daniela Mahr. «Neben dem Lärm mussten die Mitarbeitenden aufgrund der laufend neuen Gegebenheiten und geänderten Abläufe viel Flexibilität zeigen.
Weitere Bauphasen
In der aktuellen – zweiten – Bauetappe entstehen innerhalb von vier Jahren neue Räumlichkeiten für die Radiologie, Intensivstation, Stroke Unit und Onkologie. In der letzten Bauphase werden schliesslich Notfall, Ambulatorium, Therapiedienste (Physio-, Ergo- und Logo) und weitere Bereiche erstellt, was noch einmal vier Jahre in Anspruch nehmen wird. Diese letzte Bauphase wird eine besondere Herausforderung, in mitten von Neu- und Altbauten. Eine Passerelle sowie ein neuer Verbindungsgang sorgen für kurze Wege zwischen Alt- und Neubau.
Die im Grundriss rechteckige Gesamtform des Neubaus setzt sich aus einem durchgehenden Erdgeschoss, den beiden Untergeschossen mit Haustechnik und Serviceräumen, dem Bettentrakt um einen rechteckigen Innenhof und dem gegen Norden und Süden orientierten Längsbaukörper zusammen.
Eine einfache Wegführung für Patientinnen, Patienten und Besuchende sowie kurze Wege für das Personal waren bei der Raumentwicklung massgebend. Dementsprechend sind die Betonkerne mit ihren Treppenerschliessungen positioniert, um Patienten-, Personal- und Warenverkehr zu trennen. Das Erdgeschoss beinhaltet den Operations-, Untersuchungs- und Behandlungsbereich sowie die zentrale Anmeldung und das Restaurant. Mit Bezug zum Aussenraum und einer guten natürlichen Belichtung über den Innenhof wird für die Patientinnen und Patienten auf den Bettenstationen eine erholsame Atmosphäre und für das Personal eine angenehme Arbeitsumgebung geschaffen.
Viel natürliches Licht sowie Aus- und Durchblicke in die Umgebung charakterisieren das innenräumliche Konzept. Der Ausblick reicht in die Talebene, zum Schloss Werdenberg sowie zu den umliegenden Bergketten.
Durch zurückhaltende weisse Materialien, den Lichteinfall über die Fassade sowie den Innenhof entsteht eine ruhige Grundstimmung. Als Kontrast dazu verbindet der helle gelbgrüne Boden in den Gängen den Innen- und Aussenraum. Die Zimmer mit dem dezenten, erdfarbigen Bodenbelag wirken ruhig und die grossen Fenster werden in Szene gesetzt. «Mit dem Ausblick in die Landschaft wirkt es wie ein gemaltes Bild», beschreibt Architekt Beat Consoni die Wirkung von Farbe und Licht in den Patientenzimmern. Als Kontrast zu den ruhigen Farben in den Patientenzimmern, die sich auch in den Möbeln fortsetzen, wurde in den Badezimmern Magenta als Farbe für den Bodenbelag gewählt. Das Licht, die Aus- und Einblicke sowie die gezielt eingesetzten Farbinterventionen führen zusammen mit der Möblierung zu einer ganzheitlich ruhigen und gleichzeitig abwechslungsreichen Atmosphäre.